Ein schönes Beispiel einer deutsch-polnischen
Versöhnung ist die Wasserburg und
Rittergut Lomnitz des Adelsgeschlechtes
von Zedlitz.:
1989 bildete der 1963 geborene Enkel von Mark-Albrecht von
Küster, der Rechtsreferendar Ullrich von Küster, mit einem
polnischen Partner eine GmbH und erwarb das "große Schloß" als
Ruine. 1995 kaufte er auch das Witwen-schlößchen und ca. 10 ha Park und
Wiese. Zusammen mit seiner Frau Elisabeth gelang es Ullrich von Küster,
das Witwenschlößchen zu restaurieren und zu einem Hotel mit 22 Betten und
einem Restaurant auszubauen. 1996 wurd es eingeweiht.
Unterstützung fand und findet das Ehepaar von Küster in ihren Familien und
in dem 1993 von Dr. Klaus Ullmann gegründeten "Verein zur Pflege
schlesischer Kunst und Kultur e.V." (VSK). Dieser Verein nahm in Lomnitz
seinen Sitz, richtete eine Bibliothek ein und erhielt das Recht,
Ausstellungen und ähnliches zu veranstalten. Dazu stehen die Flure und der
restaurierte Festsaal zur Verfügung. Der polnische Zweig des VSK wird
geleitet von Gräfin Ingeborg von Pfeil, pensionierte Diplomatin,
die wegen dieser deutsch-polnischen Arbeit in ihre schlesische Heimat
zurückgekehrt ist. Inzwischen werden Hotel und Restaurant gut
frequentiert, sowohl von deutschen Reisegruppen als auch von polnischen
Bürgern. Die Zusammenarbeit mit dem VSK, seit 1997 unter Vorsitz von Dr.
Horst Berndt, entwickelt sich gut. Zahlreiche Veranstaltungen, Vorträge,
Lesungen, Konzerte, internationale Jugendwettbewerbe, Ausstellungen und
Seminare, auch durch die UNESCO, werden durchgeführt. Auch für Hochzeiten
und Familientreffen bietet das Schloßhotel einen stilvollen Rahmen.
Dank des Pioniergeistes, der Ausdauer und des Stilgefühles junger
Menschen, beflügelt durch die Verwurzelung ihrer Familie in Schlesien und
durch den unvergänglichen Zauber der Riesengebirgslandschaft, ist in
Lomnitz ein Ort der Gastlichkeit und der Begegnung entstanden, der
seinesgleichen sucht. Zwei wundschöne, romantische schlesische Schlösser,
Kulturdenkmale von hohem europäischen Rang, konnten vor der Zerstörung,
dem traurigen Schicksal hunderter anderer schlesischer Schlösser bewahrt
werden.
Das schrieb
Sigismund Freiherr von Zedlitz
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